Theater und szenische Interaktionen sind wirksame und lebendige Methoden für persönliche wie auch soziale Veränderungsprozesse.
Das Wort `Theater´ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „etwas anschauen“ – dafür benötigt es diejenigen, die etwas darstellen/ausdrücken (im Theater die Schauspieler:innen) und diejenigen, die es betrachten (im Theater das Publikum).
Die Anwendung theaterpädagogischer Methoden bringt uns auf beide Seiten: wir nutzen die Möglichkeit, mit Körper, Bewegung und Stimme etwas zum Ausdruck zu bringen – und damit kommen wir in der Regel schneller an das, was für uns in diesem Moment besonders wesentlich ist; und als Zu-Schauende haben wir die Möglichkeit, etwas von außen zu betrachten, Zeug:innen zu sein und so in der Regel ein tieferes Verständnis für einen Menschen oder eine Situation zu erhalten.
Aus der Vielfalt theaterpädagogischer Ansätze arbeite ich vor allem mit den Methoden des Statuentheaters und des Forumtheaters nach Augusto Boal, des Theatre for Living nach David Diamond und des Playbacktheaters nach Jonathan Fox und Jo Salas.
Forumtheater macht das Theater zur „Probe für die Wirklichkeit“ – in Bildern oder Szenen werden soziale Themen greifbar. Im Durchspielen verschiedenster Handlungsoptionen liegt der Fokus auf den Veränderungsmöglichkeiten. In der Weiterentwicklung dieses Ansatzes zum Theatre for Living kommen die Komplexität sozialer Situationen und Strukturen und die Vielschichtigkeit menschlicher Motivationen zum Ausdruck. Im Playback-Theater werden persönliche Geschichten und Erlebnisse durch das Spiel auf der Bühne auf besondere Weise gewürdigt und geteilt.
Diese theaterpädagogischen Methoden eignen sich für Praxisreflexion in sozialen Arbeitsfeldern, als Workshopmethode zur Bearbeitung aktueller Themen und als Intervention in Supervision und Coaching.
Gitta Martens